NOBLE BLUE

Mit "Noble Blue" wird das Meissener "Zwiebelmuster", der erfolgreichste Blaudekor der Porzellangeschichte, erstmals neu interpretiert. Dessen Entstehen ist eingebettet in die Entwicklung der Meissener Blaumalerei und derer besonderer ästhetischer Wirkung auf Porzellan. Unmittelbar nach der Erfindung des ersten europäischen Porzellans und Gründung der Manufaktur im Jahr 1710 beginnt die Suche nach einem besonderen Blau, welches das Weiß des Porzellans hervorheben und gleichzeitig mit ihm harmonieren soll. Nach langen Versuchsreihen in Meißen erweist sich die Verbindung der Elemente Kobalt und Sauerstoff als sehr hitzebeständig und optimal geeignet für Porzellan mit hohen Brenntemperaturen. Inspiriert von damals überwiegend blau gestalteten ostasiatischen Porzellanen entsteht so um 1731 das "Zwiebelmuster". In Anlehnung seiner Vorbilder zeigt der Dekor keine Zwiebeln, sondern Pfirsich und Melone auf dem Tellerrand sowie Bambusstock und die zarten Blüten der Chrysantheme in der Mitte. Die an Zwiebeln erinnernden stilisierten Motive des Meissener Musters entstehen allein aus Ermangelung an Originalvorlagen für den Maler.
  • Dekor
    Das fast drei Jahrhunderte alte "Zwiebelmuster" aus der Porzellanmanufaktur Meissen findet in "Noble Blue" eine neue Gestalt, die der Opulenz des Originaldekors moderne Leichtigkeit entgegensetzt. Klassische Elemente werden hierfür in ihrer Originalform aufgegriffen und auf der schlichten Serviceform "N°41" neu arrangiert. Das Markenzeichen der Manufaktur, die Gekreuzten Schwerter, trägt "Noble Blue", wie seine Vorlage, traditionsgemäß im Bambusstamm. Charakteristisch für den Dekor ist die Verwendung des manufaktureigenen Kobaltblaus. Motivische Details in leuchtendem Rot sowie filigrane Goldveredelungen ergänzen die Farbpalette des "Noble Blue" und inszenieren das Blau in komplementären Kontrasten.
„Mit der Kollektion ‚Noble Blue' lebt die Tradition des erfolgreichsten Blaudekors der Porzellangeschichte in zeitgemäßer Form weiter.“
Fasziniert von den zu jener Zeit überwiegend blau dekorierten chinesischen Porzellanen, verlangt August der Starke nach gleichwertigen Stücken aus seiner Manufaktur. Sein Verlangen und Drängen waren grundlegend für die intensive Beschäftigung mit der kobaltblauen Unterglasurmalerei in Meißen.
  • Handwerkskunst
    Zwei spezielle Techniken der Porzellanmalerei kommen bei der Entstehung des "Noble Blue" Dekors zur Anwendung, die nach höchster Präzision und Sorgfalt verlangen. Zunächst wird in der Unterglasurmalerei von Hand die manufaktureigene kobaltblaue Farbe mit feinen Pinselstrichen auf das unglasierte Porzellan aufgetragen. Der noch poröse Scherben saugt die Farbe sofort auf, sodass Korrekturen unmöglich werden. Der Dekor erscheint nun in einem matten Grau. Erst nach dem Glasieren und dem darauffolgenden Glasurbrand erstrahlt das Blau. Spezielle Inglasurfarben kommen für die anschließende Veredelung mit Rot und Gold zum Einsatz. Mit einer Stahlfeder von Hand aufgebracht, sinken diese Farben beim erneuten Dekorbrand leicht in die Glasur ein und werden so durch diese geschützt. Eine abschließende Politur lässt die Golddekoration erstrahlen.
  • In "Noble Blue" lebt das traditionsreiche Zwiebelmuster in zeitgemäßer Form weiter und veredelt die neue puristische Form "N°41". In der Vielseitigkeit seiner Einzelteile ermöglicht der variantenreiche Dekor je nach Anlass individuelle Kombinationsmöglichkeiten, die Form "N°41" erlaubt zudem das Zusammenstellen einer Untertasse mit drei verschiedenen Obertassen. Alle 27 Einzelteile der "Noble Blue" Kollektion sind stapelbar und spülmaschinenfest.